Teamarbeit die Spaß macht

Teamentwicklung, Teambuilding und Teamcoaching – wo ist eigentlich der Unterschied?

Die Anfänge von Teamarbeit und Teamentwicklung

Zitat Henry Ford

Vielleicht fragst Du Dich zunächst, seit wann es eigentlich Teamentwicklung, Teambuilding und Teamcoaching gibt? Hier ein paar Hintergründe: Als man in den 1970er Jahren zunehmend auch die negativen Aspekte des Taylorismus erkannte, hielt in vielen Organisationen die Idee der Teamarbeit Einzug. Im Übergang vom Industrie- zum Wissens- bzw. Informationszeitalter brauchten Unternehmen nicht mehr nur Hände, sondern vor allem Know-How und eine Zusammenarbeit zwischen Experten. Zunehmend organisierten sie ihre Mitarbeitenden in kleineren Gruppen und teilten Aufgabenbereiche nach den individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Teammitglieder auf. Eine der größten Herausforderungen dabei war (und ist es nach wie vor), dass sich ganz unterschiedliche Menschen als Gruppe finden, arbeitsfähig werden und es auch bleiben

Was ist eigentlich Teamentwicklung

Psychologen, Soziologen, Pädagogen und viele weitere Berufsgruppen untersuchen bis heute den Verlauf und die Dynamiken von Gruppenprozessen. Sie entwickeln Modelle, sowie wertvolle Maßnahmen und Methoden, um Teamentwicklungsprozesse wirkungsvoll zu unterstützen. Nach diesen Modellen, die bekanntesten sind wohl die von Tuckman und Drexler-Sibbet, durchlaufen Teams vom Start bis zur Auflösung verschiedene Entwicklungsphasen. Das Ziel von Teamentwicklung ist es, jede Phase durch entsprechende Maßnahmen und Methoden zielgerichtet zu unterstützen und zu fördern. Geht es z.B. in der Startphase vor allem darum, sich als Team kennen zu lernen und die eigene Rolle zu finden, so braucht es in der Leistungsphase meist Interventionen in Sachen Kommunikation und Konfliktbewältigung

Der Team-Kompass by Susen Stanberger

Teamkompass Susen Stanberger

Um in Zeiten globaler Zusammenarbeit, steigender Komplexität und hoher Geschwindigkeit erfolgreich zu sein, muss sich ein Team immer wieder flexibel auf neue Rahmenbedingungen einstellen. Umso wichtiger ist es, den Menschen in diesem steten Wandel Orientierung und Sicherheit zu geben. 

Aus diesem Grund habe ich meinen Team-Kompass entwickelt, in dessen Zentrum stets die Aufgabe steht, die es gerade zu erledigen gilt. Gemeinsam mit meinen Kund:innen und ihren Teams arbeiten wir dann kontinuierlich an folgenden Kernfragen:

  • Wer bin ich? Wer sind die anderen?
  • Was ist unser gemeinsames Ziel?
  • Wie wollen wir zusammenarbeiten? Was ist uns dabei wichtig?
  • Wie erkennt und misst jede*r Einzelne den eigenen Beitrag zum großen Ganzen?

… und haben dabei gleichermaßen gemeinsame Erlebnisse und Ergebnisse für das Team im Blick. 

Teamentwicklung versus Teambuilding (oder auch Teambildung)?

Eine einheitliche Begriffsdefinition gibt es nach meinem Wissen für keinen dieser drei Begriffe. Die ein oder der andere sprechen erst von Teamentwicklung, wenn sich das Team bereits gebildet hat und alles davor wäre folglich Teambuilding. Vielfach wird auch in der Zielsetzung unterschieden. Danach ist Teambuilding eher ein einmaliges Event mit Spielen, Klettern, Rudern usw. Diese gemeinsamen Aktivitäten, die oft Outdoor stattfinden, adressieren meist konkrete Defizite und sollen durch ein gemeinsames Erleben und Erkennen die Teamleistung verbessern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Events oft sehr kostenintensiv, die Ergebnisse aber leider wenig nachhaltig sind. Teamentwicklung hingegen ist eher ein Prozess, der das Potential im Team kontinuierlich heben und dauerhaft nutzbar machen soll. 

Ich persönlich sehe es so: Teamentwicklung ist nichts, was man mal eben „Team-bildet„, sondern immer ein dynamischer Prozess, der mit der Teamfindung beginnt und nur dann endet, wenn ein Team sich auflöst. Wie oben beschrieben durchläuft dieser Prozess verschiedene Phasen, in denen unterschiedlichste Methoden zur Teamentwicklung hilfreich sein können. Dabei unterscheide ich – wie im Team-Kompass beschrieben – gern zwischen Maßnahmen, bei denen es um das Ergebnis des Teams geht und welche, bei denen das gemeinsame Erlebnis im Mittelpunkt steht. Beide Aspekte sind wichtig und sollten ineinander greifen.

Und was ist dann Teamcoaching?

Teamcoaching verstehe ich als eine bestimmte Vorgehensweise in der Teamentwicklung, genauso wie z.B. Teamtraining oder Teamberatung. Beim Training geht es vordergründig darum, Wissen zu vermitteln. In der Beratung erhält das Team konkrete Ratschläge und Handlungsempfehlungen. Im Coaching hingegen wird das Team dabei begleitet, die eigene Lösungskompetenz weiterzuentwickeln und Potential sichtbar zu machen, was bereits im Team vorhanden ist. 

In der Praxis kombiniere ich alle Vorgehensweisen – je nachdem, was das Team gerade braucht. Mit meiner eigenen Haltung “die Lösung liegt beim Klienten” bin ich jedoch dem Coaching-Ansatz am nächsten. Die Kraft, die eine Gruppe von sich aus in sich trägt, fasziniert mich immer wieder. Meist reicht es schon aus, ein paar Fragen zu stellen und meine eigenen Beobachtungen und Gefühle in die Gruppe zurück zu spiegeln. Und schon entwickelt das Team großartige Ideen und Lösungsansätze. Und genau dafür braucht es den Blick von außen.

Teambuilding Maßnahmen

Welche Maßnahmen und Methoden gibt es in der Teamentwicklung?

Die Welt der Teamentwicklung ist so vielfältig wie die Teams selbst. Welche Methode oder Maßnahme die passende ist hängt u.a. davon ab, wo Du bzw. Dein Team gerade steht, was Ihr erreichen wollt und was zu Eurer Kultur passt. Deshalb starte ich keinen Prozess ohne eine ausführliche Analyse. Die kann in Form eines anonymisierten Fragebogens, halbstrukturierten Interviews mit den einzelnen Teammitgliedern, ein ausführliches Gespräch mit der Führungskraft und oder über die Teilnahme an einem Eurer Teammeetings erfolgen. 

Auf Basis der Ergebnisse suche ich aus meinem vielfältigen Werkzeugkoffer mögliche Maßnahmen und Methoden aus und wir stimmen gemeinsam einen roten Faden ab. Ich nenne es bewusst nicht “Ablaufplan”, weil sich in der Durchführung ganz oft unvorhersehbare Dynamiken ergeben. Es lohnt sich, diese als Ressource zu nutzen und ihnen zu folgen. Eine agile Vorgehensweise also, die von den Teilnehmenden sehr geschätzt wird, weil sie dem Raum gibt, was gerade wirklich wichtig ist.

Falls Du genauer wissen möchtest, wie so ein Teamentwicklungsprozess bei mir aussiehtdann schreib mir einfach 🙂

Welches Verständnis hast Du von Teamentwicklung, Teambuilding und Teamcoaching? Wo unterscheidest Du, welche Erfahrungen hast Du bisher gemacht? Teile Deine Gedanken gern in den Kommentaren.

Bildquellen:
canstockphoto

2 Kommentare zu „Teamentwicklung, Teambuilding und Teamcoaching – wo ist eigentlich der Unterschied?“

  1. Für unsere Mitarbeiter möchte ich gerne ein Teambuilding engagieren, damit unsere Zusammenarbeit besser wird. Schön hier zu erfahren, dass Zusammenarbeit an Problemen dieses Teambuilding steigern kann. Vielleicht finden wir einen Coach, der uns in dieser Hinsicht helfen kann.

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